Willkommen zu unserem neuesten Blogbeitrag über die doppelte Wesentlichkeit in der Nachhaltigkeitsberichterstattung.
Was ist die doppelte Wesentlichkeit?
Die doppelte Wesentlichkeit ist ein Ansatz in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, der uns anweist, die Relevanz von Nachhaltigkeitsthemen aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten: der Inside-Out-Perspektive und der Outside-In-Perspektive.
Inside-Out-Perspektive: Impact Materiality
Die Inside-Out-Perspektive, auch als Impact Materiality bekannt, konzentriert sich darauf, welche Auswirkungen unser unternehmerisches Handeln auf die Umwelt und die Gesellschaft hat. Dies beinhaltet die Bewertung der tatsächlichen und potenziellen positiven sowie negativen Effekte unserer Geschäftstätigkeit, wie etwa den Beitrag zu Luft- und Wasserverschmutzung oder Treibhausgasemissionen.
Outside-In-Perspektive: Finanzielle Wesentlichkeit
Im Gegensatz dazu untersucht die Outside-In-Perspektive, oder finanzielle Wesentlichkeit, wie externe Nachhaltigkeitsthemen unsere finanzielle Situation und die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells beeinflussen können. Hierbei geht es um die Auswirkungen von Faktoren wie ökologischer Vielfalt und globaler Erwärmung auf unseren Cashflow und die Betriebsfähigkeit des Unternehmens.
Bedeutung der doppelten Wesentlichkeit
Die doppelte Wesentlichkeit trägt dazu bei, ein umfassenderes Verständnis der Relevanz von Nachhaltigkeitsthemen für unser Unternehmen und seine Stakeholder zu entwickeln. Durch diese Betrachtungsweise können wir einseitige Berichterstattung vermeiden und sicherstellen, dass wir sowohl über wesentliche Auswirkungen auf die Umwelt und Gesellschaft als auch über bedeutende finanzielle Risiken und Chancen berichten.
Umsetzung in der EU
Die Europäische Union hat die doppelte Wesentlichkeit in der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) fest verankert. Ab 2025 sind alle kapitalmarktorientierten und großen Unternehmen in der EU verpflichtet, detailliert über nichtfinanzielle Informationen zu berichten, was die Relevanz dieses Konzepts weiter unterstreicht.
Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse
Um die doppelte Wesentlichkeit in der Praxis umzusetzen, führen Unternehmen eine Wesentlichkeitsanalyse durch. Diese Analyse identifiziert und priorisiert Nachhaltigkeitsaspekte, die für das Unternehmen im Sinne der doppelten Wesentlichkeit relevant sind. Wichtig ist dabei die Einbeziehung der Perspektiven verschiedener Stakeholder.
Abschließende Gedanken
Das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit bietet nicht nur die Möglichkeit, den Anforderungen der CSRD gerecht zu werden, sondern auch die Chance, die Nachhaltigkeitsleistung zu verbessern, das Vertrauen der Stakeholder zu stärken und den Unternehmenswert zu erhöhen.
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