Nachhaltigkeit ist heutzutage ein zentrales Thema in der Unternehmenswelt. Unternehmen stehen zunehmend unter Druck, ihre ökologischen und sozialen Leistungen transparent zu machen. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) bietet hierfür eine strukturierte und anerkannte Methode. In diesem Blogbeitrag erläutern wir, was der DNK ist, an wen er sich richtet und wie Unternehmen davon profitieren können.
Der DNK ist ein Leitfaden zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, der Unternehmen dabei unterstützt, ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu messen und zu dokumentieren. Der Fokus liegt auf nichtfinanziellen Aspekten wie Umweltaspekten, Menschenrechten, Chancengerechtigkeit, Korruptionsbekämpfung und dem Gemeinwesen. Er legt Mindestanforderungen fest und hilft Unternehmen, eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln.
Eine erfolgreiche Umsetzung des DNK kann das Vertrauen der Stakeholder stärken und das Engagement für Nachhaltigkeit fördern. Durch die systematische Erfassung und Berichterstattung der Nachhaltigkeitsleistungen werden Unternehmen in die Lage versetzt, ihre Fortschritte transparent zu machen und kontinuierlich zu verbessern.
Der DNK richtet sich an alle Unternehmen und Organisationen, die ihre Stakeholder über ihre Nachhaltigkeitsleistungen informieren wollen. Unternehmen müssen in der DNK-Datenbank eine Erklärung zu 20 Kriterien abgeben, die sogenannte Entsprechenserklärung. Diese Erklärung beschreibt die Verantwortlichkeiten und Maßnahmen des Unternehmens im Bereich der Nachhaltigkeit.
Zu den Kriterien gehören unter anderem:
Eine vollständige Liste der Kriterien und Leistungsindikatoren finden Sie auf der offiziellen DNK-Webseite.
Unternehmen müssen eine Entsprechenserklärung einreichen, für die es zwei verschiedene Sets von Leistungsindikatoren gibt:
Die Global Reporting Initiative (GRI) ist ein international anerkanntes Rahmenwerk für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. GRI-Indikatoren bieten detaillierte Richtlinien zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen, die es Unternehmen ermöglichen, ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Leistungen transparent darzustellen. GRI deckt eine breite Palette von Themen ab, darunter:
GRI-Indikatoren sind besonders nützlich für Unternehmen, die sich an internationalen Standards orientieren möchten und eine umfassende und vergleichbare Nachhaltigkeitsberichterstattung anstreben. Weitere Informationen finden Sie in unserem früheren Blogpost zu GRI.
Die European Federation of Financial Analysts Societies (EFFAS) bietet ein weiteres Set von Leistungsindikatoren, das speziell auf die Bedürfnisse von Finanzanalysten und Investoren zugeschnitten ist. Die EFFAS-Indikatoren fokussieren sich auf finanziell relevante Nachhaltigkeitsaspekte und bieten eine Brücke zwischen Nachhaltigkeitsberichterstattung und finanzieller Analyse. Zu den EFFAS-Indikatoren gehören:
EFFAS-Indikatoren sind besonders wertvoll für Unternehmen, die sich auf die Anforderungen von Investoren und Finanzanalysten konzentrieren und deren nachhaltige Wertschöpfung verdeutlichen möchten.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Obwohl beide Sets unterschiedliche Schwerpunkte setzen, zielen sie darauf ab, eine umfassende und transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung zu ermöglichen. Die Hauptunterschiede liegen in den spezifischen Messungen und Einheiten, die verwendet werden, um die Nachhaltigkeitsleistungen zu quantifizieren. GRI bietet eine breitere und global anerkannte Perspektive, während EFFAS stärker auf die finanziellen und investitionsrelevanten Aspekte und die Berichterstattungsstandards der EU fokussiert ist.
Unternehmen können je nach ihren individuellen Zielen und Stakeholder-Anforderungen das passende Set auswählen oder sogar beide kombinieren, um eine noch umfassendere Berichterstattung zu erreichen. Beide Indikatoren-Sets unterstützen Unternehmen dabei, ihre Nachhaltigkeitsleistungen systematisch zu erfassen und zu kommunizieren, was letztlich zur Steigerung der Transparenz und des Vertrauens beiträgt.
Um die Anforderungen des DNK zu erfüllen, müssen Unternehmen konkrete Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Nachhaltigkeitsleistungen ergreifen. Hier sind zwei zentrale Bereiche, die dabei eine wichtige Rolle spielen:
Ein erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement setzt voraus, dass alle relevanten Akteure – insbesondere die Mitarbeitenden und Stakeholder – aktiv in den Prozess eingebunden werden. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen:
Interner Dialog und Sensibilisierung:
Externer Dialog und Stakeholder-Engagement:
Unternehmen tragen eine Verantwortung nicht nur gegenüber ihren Mitarbeitenden und direkten Geschäftspartnern, sondern auch gegenüber den Regionen und Gemeinschaften, in denen sie tätig sind. Maßnahmen zur positiven Einflussnahme auf diese Gemeinschaften umfassen:
Lokale Entwicklungsprojekte:
Umweltprojekte und Naturschutz:
Soziale Projekte und Gemeinwesenarbeit:
Durch die gezielte Beteiligung von Mitarbeitenden und Stakeholdern sowie die Einflussnahme auf die Regionen und das Gemeinwesen können Unternehmen nicht nur die Anforderungen des DNK erfüllen, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Diese Maßnahmen tragen zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts, zur Verbesserung der Umweltbedingungen und zur langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolgs bei. Ein engagiertes und verantwortungsbewusstes Handeln fördert das Vertrauen und die Loyalität aller Beteiligten und positioniert das Unternehmen als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit.
Einige weitere interessante Fakten zum DNK:
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein wertvolles Werkzeug für Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsleistungen messen, berichten und kontinuierlich verbessern möchten. Durch die Einhaltung der DNK-Kriterien können Unternehmen das Vertrauen ihrer Stakeholder stärken und einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.
Wenn Ihr Unternehmen noch nicht Teil des DNK ist, könnte jetzt der richtige Zeitpunkt sein, um den ersten Schritt zu machen und von den zahlreichen Vorteilen zu profitieren.